13. Oktober 2023

Angestoßen vom Dialog um die Weservertiefung mit dem Niedersächsischen Ministern Christian Meyer und Olaf Lies wird derzeit über eine Vertiefung der Außenweser und dem nördlichen Teil der Unterweser debattiert.

Stefan Wenzel, Grüner Bundestagsabgeordneter aus Cuxhaven, kritisierte in der Vergangenheit immer wieder das Vorgehen bei der Elbvertiefung und gibt zu bedenken, dass jede Flussvertiefung weitreichende ökonomische und ökologische Folgen haben könne.

Wenzel fordert eine Analyse der Ursachen für falsche Einschätzungen im Vorfeld der Elbvertiefung. Im Planfeststellungsverfahren war eine Worst-Case-Annahme zum Hafenschlick vorgenommen worden. In der Realität hätten sich die Schlickmengen gegenüber der Worst-Case-Annahme verdreifacht mit weitreichenden Folgen. Gleichzeitig seien die Annahmen zur Hafenentwicklung weit niedriger als erwartet eingetreten. Auch der Masterplan Ems sei letztlich Folge von Fehlplanungen aus der Vergangenheit.

Wenzel hält es für notwendig, dass die Ursachen für die falsche Modellierung geklärt werden, bevor neue Vorhaben an der Weser in Angriff genommen werden.

Zu bedenken sei auch die Situation der Landwirtinnen und Landwirte, die die Flächen an der Unterweser bewirtschaften. Eine Vertiefung würde dazu führen, dass die anliegenden Gräben versalzen. Für die Landwirtinnen und Landwirte bedeutet das, dass sie ihre Weidetiere mit Trinkwasser tränken müssen und damit hohe zusätzliche Kosten anfallen.

„Das wäre doch Wahnsinn, wenn die örtliche Landwirtschaft literweise Wasser ankarren muss, weil sie das Wasser des anliegenden Flusses nicht mehr nutzen kann“, knüpft die Grüne Landtagsabgeordnete Eva Viehoff aus Loxstedt an. Sie warnt außerdem vor negativen Auswirkungen auf den Tourismus, der ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region sei. Viehoff hält die Weservertiefung weder ökonomisch noch ökologisch für sinnvoll.

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Ihr Stefan Wenzel
MdB – Bündnis 90/Die Grünen