29. Dezember 2021

Die Abschaltung der Atomreaktoren Grohnde, Brokdorf und Gundremmingen zum Jahresende ist ein Meilenstein für die Energiewende und ein Sicherheitsgewinn für die Bevölkerung. Die Abschaltung der Reaktoren entlastet die Stromnetze in Norddeutschland. Jahr für Jahr wurden bisher wachsende Windstrommengen abgeregelt, weil sich die Atomkraftwerke im Stromnetz als völlig unflexibel erwiesen haben.

Atomenergie produziert das exakte Gegenteil von Nachhaltigkeit, denn der strahlende Müll birgt Gefahren für eine Million Jahre. Zehn Jahre nach dem Reaktorunglück in Fukushima werden in Japan immer noch große Mengen radioaktiver Abwässer aufgefangen und gelagert, weil die Probleme am Unglücksort nicht in den Griff zu bekommen sind. Weder Deutschland, noch Frankreich, noch irgendein anderes Land der Welt verfügt bislang über ein genehmigtes Endlager für hochradioaktive Abfälle. Nach wenigen Jahrzehnten der Nutzung hinterlässt die Atomindustrie ein radioaktives Erbe, was sehr, sehr vielen Generationen zur Last fallen wird. In einem geordneten und verlässlichen Verfahren steigt Deutschland nun aus dieser Hochrisikotechnologie aus.

Auch wirtschaftlich gesehen hat die Atomkraft keine Zukunft: In Frankreich schafft der dortige Reaktorpark zur Zeit nur gut zwei Drittel seiner Nennleistung und treibt die Strompreise. Der einzige Neubau in Frankreich ist seit fast fünfzehn Jahren im Bau. Die Vervielfachung der Kosten führt zum Verfall des Aktienkurses des Mutterkonzerns. Wir setzen stattdessen auf einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Zusammen mit dem beschleunigten Netzausbau können wir damit Wirtschaft und Industrie klimaneutral ausrichten.

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Ihr Stefan Wenzel
MdB – Bündnis 90/Die Grünen